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Charles Cros (1842-1888) war ein französischer Dichter, Erfinder und ergebener Absinth-Trinker.
Sein ungeheuerer Durst nach dem smaragdgrünen Nektar machte ihn zu einem Stammkunden der bekanntesten Absinth-Cafés
von Paris. Er trank 20 Absinth am Tag - so die Überlieferung. Wie er die Zeit und den klaren Verstand aufbrachte, seine
zahlreichen Talente zu pflegen, bleibt ein Rätsel. |
Unter anderem ist Cros allgemein als Erfinder des Phonographen anerkannt, wobei er das von ihm erfundene Gerät
"Paréophone" nannte. Da er jedoch nicht über die erforderlichen Mittel verfügte, konnte er es nicht patentieren lassen, bevor
Edison und andere die Idee entwickelten und die Produktion aufnahmen. Cros entwickelte außerdem bestimmte Verfahren zur
Farbfotografie sowie einen automatischen Telegraphen. |
Das folgende Gedicht ist sein bekanntestes über das Thema
Absinth
Mit Blumen und Frauen
Mit Absinth und mit jenem Feuer,
können wir für eine Weile Ablenkung finden,
unsere Rolle in einem Drama spielen.
Absinth, an einem Winterabend,
taucht die geschwärzte Seele in grünes Licht.
Und Blumen, auf der Geliebten,
blühen duftend vor dem klaren Feuer.
Später verlieren Küsse ihren Zauber,
der so manches Jahr gedauert hat.
und nach gegenseitigem oftmals wiederholtem Betrug
trennen wir uns eines Tages, ohne eine Träne zu vergießen.
Wir verbrennen Briefe und Buketts.
und Feuer ergreift unser Gemach.
Und falls das traurige Leben errettet wird
So bleibt immer noch Absinth mit seinem Schluckauf….
Die Porträts werden von Flammen verzehrt….
Runzelige Finger zittern….
Wir sterben an langem Schlaf.
Mit Blumen und mit Frauen.
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