Alexander Graham Bell Alexander Graham Bell, geb. am 3.März 1847 in Edinburgh in Schottland, legte die Grundlage für das heutige Telefon. Die Beschäftigung mit Sprache und Kommunikation war für Alexander Bell etwas ganz Natürliches. Sein Vater war Spracherzieher und Gehörlosenlehrer.
Alexander trat bald in die Fußstapfen des Vaters. Bereits als 16jähriger unterrichtete er Sprache an einem Internat. Zugleich versuchte er, zusammen mit seinem Bruder, ein Gerät zu entwickeln, das menschliche Sprache nachahmen sollte.

Im Sommer 1870 wanderte Alexander Bell mit seiner Familie nach Amerika aus. 
Zwei seiner Brüder waren an Tuberkulose gestorben und die Familie hoffte, auf der anderen Seite des Atlantik ein gesünderes Klima vorzufinden. Bell ließ sich in Boston nieder und wurde Lehrer an einer Schule für Gehörlose. Im Herbst 1872 eröffnete er seine eigene Sprachschule. Als einer von Amerikas führenden Sprachexperten wurde Bell im Oktober 1873 mit 26 Jahren Professor für Sprachphysiologie und Sprachlehre an der Universität Boston.
Neben seiner Lehrtätigkeit versuchte Bell, Geräte zu entwickeln, die ihm die Arbeit erleichtern sollten. Ein Grundgedanke war, dass es möglich sein sollte, Töne hörbar zu machen, indem man ihre Schallwellen sichtbar machte. Zusammen mit seinem Assistenten Thomas Watson arbeitete er an einem Gerät, das mit Hilfe von Membranen Töne sichtbar machen sollte. Die Töne sollten mit Hilfe von Elektrizität durch Metallkabel erzeugt werden. Das Resultat war anders als erwartet. Die Kabel produzierten nicht nur Klänge, sondern leiteten auch Töne weiter, die die Membrane aufgenommen hatte
.
Am 2. Juni 1875 gelang es Bell erstmals mit Hilfe eines Apparates einen Ton zu übertragen. Er begriff, dass er eine bahnbrechende Erfindung gemacht hatte. Er reichte ein Patent ein und machte sich daran, den Apparat zu verbessern. Sein Ziel war, einen "sprechenden Telegrafen" zu entwickeln, der die Nachrichten nicht wie üblich durch Morse-Code in Klopfzeichen übertrug, sondern mit der Hilfe von Schallwellen. Am 10. März 1876 gelang die erste Übertragung. Bell und Watson hatten das Gerät in zwei Räumen aufgebaut, und als Bell in die Membrane sprach, konnte Watson vernehmen: "Mr. Watson, kommen Sie hierher, ich möchte Sie sehen".
Erstaunlicherweise war das öffentliche Interesse an Bells Erfindung anfangs eher gering. Selbst auf der Weltausstellung 1876 in Philadelphia blieb Bells Apparat weitgehend unbemerkt. Bell arbeitete ständig an Verbesserungen seiner Erfindung. Immer größer wurde die Entfernung, über die er und Watson sich unterhalten konnten. Mit Hilfe gemieteter Telegrafenleitungen gelang es ihnen im Dezember 1876, über 200 Kilometer Distanz zu kommunizieren. Die Presse berichtete über die Erfindung, was das Interesse massiv anregte. 1877 richtete ein Geschäftsmann aus Boston eine Telefonverbindung zwischen seinem Haus und seinem Geschäft ein.

Im Juli 1877 gründeten Bell und seine Geldgeber eine nach ihm benannte Telefongesellschaft. Nach nur drei Wochen wurden 25 Telefone pro Tag vermietet. Schon bald, so verkündete Bell in zahlreichen Ansprachen, würden Menschen in verschiedenen Teilen des Landes miteinander sprechen können, ohne sich zu sehen. Nicht jeder war von der Idee begeistert. Mark Twain, übrigens einer der ersten Telefonbesitzer der Stadt Hartford, bemerkte sarkastisch: "Jetzt versuchen wir seit Ewigkeiten, unsere Nachbarn zum Schweigen zu bringen, und jetzt kommt ihr Leute und macht alles noch viel schwieriger."
Bell konnte von den Erlösen der "Bell Telephone Company" sehr gut leben. Er heiratete eine ehemalige Schülerin und zog mit ihr in die kanadische Atlantikprovinz Neuschottland, wo er sich ein Landgut kaufte. Dort arbeitete er weiter an Erfindungen. Neben der Sprachübermittlung begeisterten ihn zunehmend Flugzeuge und Schnellboote. Als Alexander Graham Bell am 1. August 1922 im Alter von 75 Jahren starb, wurde ihm zu Ehren in den USA eine Minute lang jeglicher Telefonbetrieb unterbrochen. Inzwischen ist das Telefon aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken.

 

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