| Mitte 1886 wurde der erste
Wachs-Zylinder von Bell & Tainter vorgestellt, und Ende 1886 stellte Edison
seinen eigenen Zylinder vor, nachdem seine Versuche, auf Zinnfolie aufzuzeichnen
technisch nicht mehr weiter zu entwickeln waren.
Die Zylinder waren etwa 10,5 cm lang und etwa 5,1 cm im Durchmesser. Sie waren
hohl und hatten eine Materialstärke von etwa 5 mm. Die Abspielgeschwindigkeit
lag zwischen 80 und 120 U/min, je nachdem ob Sprache oder Musik aufgezeichnet
war. Bis Anfang 1902 gab es keine einheitlich genormte Geschwindigkeit für
Wachsrollen. Die Aufnahme: Der Trichter fängt den Schall ein, leitet ihn auf eine Membran, die mit einem Stift auf die Walze "schreibt". Die Wiedergabe: Die rotierende Wachswalze wurde durch eine Metallnadel abgetastet. Diese leitete die Schwingungen an eine Membran, die wiederum den Schall erzeugte. Durch den Trichter wurde der Schall an die Umgebung geleitet. Viele der frühesten Aufnahmen auf den "Brown Wax Recordings" (braune Wachsrollen) waren sehr individuell und experimentell, dennoch liegt hier der Beginn des Erfolges von vielen zukünftigen Stars der Ton-Aufnahmeindustrie. (Hörprobe: Die wahrscheinlich älteste Musikaufnahme überhaupt vom 29.Juli 1888. Es spielt Colonel George Gouraud "Israel in Egypt") |
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1902 stellte Edison die "Black Wax Recordings" (schwarze Wachsrollen)
vor. Die waren herstellungsbedingt wesentlich härter und hatten einen klareren
und lauteren Klang als ihre braunen Vorgänger. Außerdem hatten sie eine
längere Lebensdauer, denn Wachs ist nun mal wärmeempfindlich. Sie waren nicht
mehr zu 100% aus Wachs, sondern bestanden aus einer Mischung aus Wachs und Seife.
Sie hatten engere Rillen und wurden mit einer Geschwindigkeit von 160 U/min
abgespielt, was seit dem zur Norm wurde, und spielten normalerweise etwa 2
Minuten. 1904 kamen die ersten
Wachsrollen mit einer 4-minütigen Spielzeit heraus. Die Rillen lagen doppelt so
eng. Sie wurden zusammen mit der 2-minütigen Variante bis 1912 produziert. (Hörprobe: The Sousa´s Band mit "Stars and Stripes forever March" aus dem Jahre 1901.) |
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1912 kamen die "Blue
Amberol Zylinder" auf den Markt, die sich durch noch feineren Klang
auszeichneten. Erfunden wurden diese praktisch unbegrenzt haltbaren Zylinder
schon 1894 von dem französischen Uhrmacher Henri Lioret. In größerem Umfang
produzierte die Firma Lambert sie ab 1900. Edison durfte aufgrund eines
juristischen Konflikts erst ab 1912 seine "Blue Amberols" aus
Celluloid herstellen. Zu diesem Zeitpunkt gab es aber schon viele andere Marken,
die Celluloidwalzen produzierten: Übersicht
über die verschiedenen Phonographenzylinder-Formate:
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