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Bertelsmann Langspielplatte Peter Carl Goldmark (1906-1977), verdanken wir die Erfindung der modernen Schallplatte, die er im Jahre 1948 zum Patent anmeldete. Bereits 1952 kam der erste dieser neuartigen Tonträger, mit einer Spielzeit von über 23 Minuten je Seite, unter der Bezeichnung LP (Long Playing Record oder Langspielplatte) in der BRD auf den Markt. Bespielt ist sie mit einem Violinkonzert von Mendelsohn-Bartholdy.
Schallplatten, wie sie, nach dem drastischen Nachfrageverlust zu Beginn der 90er Jahre, heute in wieder stetig wachsender Menge produziert werden, sind an ihren Mikrorillen (100 Rillen/cm) gut erkennbar. Sie bestehen größtenteils aus einem Gemisch von 85-95% Polyvinylchlorid (PVC) und 5-15% Polyvinylacetat welchem u.a. zur besseren Erkennung von Produktionsfehlern der Oberfläche feinster Glanzruß beigemischt wird. Durch Zusatz von Antistatika (1%) werden elektrostatische Aufladung, Staubanziehung und dadurch die Entstehung von Nebengeräuschen vermindert. Dazu werden kleine Mengen metallorganischer Verbindungen zugesetzt, womit sich die Hitzebeständigkeit um das Zehnfache erhöht. Neben diesem klassischen Standardmaterial wurden auch andere Kunststoffe, etwa Polystyrol (Styroflex) verarbeitet, konnten sich aber nicht durchsetzen. Aus sehr dünnem PVC wurden einseitig betonte Schallfolien gefertigt, deren Lebensdauer ebenso kurz war. Sie sind billig herstellbar was sie zum idealen Einleger in Zeitschriften machte.
Monoschallplatten enthalten die Toninformation meist in Seitenschrift, was gleichwohl auch auf die allermeisten Schellackplatten in Normalrille zutrifft. Nur die "Pathe-Platte" arbeitet mit Tiefenschrift, weswegen Pathe-Platten niemals mit einem normalen Tonarm abgetastet werden dürfen. Mehr dazu bei den Schellackplatten!
Stereoschallplatten bedienen sich eines besonderen Aufzeichnungsverfahrens, welches man als Kombination von Tiefen- und Seitenschrift verstehen kann. Alan Dower Blumlein (1903-1942), erfand dieses System bereits um 1930 und mußte sich gegen ungerechtfertigte Anschuldigungen seitens Edison wehren. Erst im Jahre 1957 wurde dieses Flankenschrift genannte Verfahren erstmalig von der EMI angewandt. Plattenschrift StereoDer besondere Vorteil der Flankenschrift besteht darin, daß sie mit der Seitenschrift kompatibel ist; somit können monaurale Mikrorillenplatten mit der gleichen Gerätschaft wie ihre stereophonen Pendants abgespielt werden. Umgekehrt ist das ebenso möglich wenn dazu ein Stereoabtaster bzw. ein Stereonadelträger in das Abtastsystem eingesetzt wird da die Mono-Mikrorillennadeln wegen der etwas breiteren Monorille eine andere Geometrie besitzen. Es sei noch darauf hingewiesen, daß es ein zweites Stereoverfahren gibt, welches sich aber nicht etablieren konnte und auch nicht kompatibel zur eingeführten Monoschallplatte in Seitenschrift ist. Zeichnung aus Wikipedia, Autor: 'Mik81'
Eine LP ist meist beidseitig bespielt, bietet in der 12" Größe Platz für etwa 10 Musiktitel/Seite mit einer Länge von jeweils etwa 2,5 Minuten. Die ersten Mikrorillenplatten kamen im 10" Format auf den Markt und erlauben ca. 15 Minuten Laufzeit je Seite bei 33 1/3 Upm. Die 12" LP hatte sich wenig später durchgesetzt und als die kleinen Singles mit ihren nur 7" Durchmesser in den Markt eintraten, war das Ende der Schellackplatte besiegelt und die Zukunft der 10" LP in Frage gestellt. An dieser Stelle sei auch darauf hingewiesen, daß es Versuche gab die Mikrorille durch eine weitere Verkleinerung als Picorille zu etablieren. Es leuchtet ein, daß jeder mechanischen Abtastung auch physikalische Grenzen gesetzt sind, welche es auszuloten eines enormen und somit nicht mehr praktikablen gerätetechnischen Aufwandes bedarf. Hintergrund für solche Entwicklungen war stets, die Speicherdichte des Mediums zu erhöhen und so eine größere Aufzeichnungsdauer zu erreichen. Ein anderer Weg wurde darin gesucht, die Rillengeschwindigkeit weiter zu senken so daß bei nur 16 Upm ca. 45 Minuten (und mehr!) Laufzeit pro Seite erreicht worden sind. Daß damit keine HiFi Erlebnisse verbunden sind, wird niemanden wundern. Als Lehrmittel, etwa im Sprachkabinett oder auch einfache Märchenplatte aber ebenso für anspruchslosere Unterhaltungsmusik ist dieses Format genutzt worden. Lange hatte es aber nicht existiert, hier einige Beispiele:


Quellen folgen!
 
Bertelsmann Langspielplatte
Eine Single Schallplatte (seit 1953 auf dem Plattenmarkt) hatte Platz für jeweils einen Titel pro Seite mit etwa einer Spielzeit von 4,5 Minuten pro Seite. Sie wurde mit einer Geschwindigkeit von 45 U/min abgespielt. Sie hatten einen Durchmesser von 17,3 Zentimetern. Danach blühte die Phonowirtschaft in Deutschland auf. So wurden z.B. im Jahre 1976 71,5 Millionen Langspielplatten (LP´s) und 39,1 Millionen Single-Schallplatten verkauft. 1978 erschien die erste digital aufgenommene Vinyl-LP.
Seit etwa 1980 gingen die Verkäufe von Single-Schallplatten stark zurück, und seit Einführung der Compact-Disc oder CD im Jahre 1982 schwanden auch die Verkaufszahlen der Langspielplatten merklich. Die CD verdrängte die Vinylplatte immer mehr. Im Jahre 1995 wurden gerade noch 400.000 Langspielplatten verkauft. 2001 waren es noch etwa 200.000.
Allerdings ist zu beobachten, dass die Lust an der schwarzen Scheibe im letzten Jahr wieder angestiegen ist, und die Verkaufszahlen wieder ansteigen.
 
Picture-Disc mit Edison Portrait

Eine Besonderheit stellten die sogenannte Picture-Discs oder farbige Vinyl-Platten dar.

Da sind zunächst einmal die Bildschallplatten oder Picture-Discs. Auf einem Platten-Rohling wurde auf beiden Seiten ein bedrucktes Papierblatt aufgetragen und anschließend mit einer durchsichtigen Folie bezogen. Diese Folie war mit den Schallrillen versehen, die sich normalerweise direkt auf der Platte befinden. Aus diesem Grund waren Picture-Discs von schlechter Tonqualität.
Die erste Picture-Disc erschien bereits im Jahre 1933 in den USA. Der Durchbruch der Picture-Disc gelang Anfang der 70er Jahre. Die Tonqualität entsprach längst noch immer nicht der einer Vinyl-Platte, jedoch beeindruckte diese Tatsache eine Käufergruppe überhaupt nicht den "Schallplattensammler". Die Picture-Disc wurde allein wegen ihres besonderen Aussehens zum begehrten Sammlerobjekt. Die Musik war nebensächlich. Die Schallplattenindustrie trug diesem Trend Rechnung. Anfang der 80er Jahre - auch im Zuge der New Wave-Musik boomte der Markt für Picture-Discs. Inzwischen reichte die Tonqualität an eine Vinyl-Platte heran. Erstmals wurden auch Musikliebhaber als Käufer gewonnen.

Picture Disc mit Edison Phonograph
 
Die zweite Gruppe der "Bunten Schallplatten" bestanden einfach nur aus farbigem Vinyl und standen deshalb in ihrer Tonqualität den schwarzen Schallplatten nicht nach. In allen vorstellbaren Farben - oder in unzähligen Schattierungen wundervoll gemasert, marmoriert oder gemustert. Wahre Schönheiten, jede für sich. Obwohl bereits Anfang der 40er Jahre die ersten farbigen Vinyl-Platten erschienen, gelangten sie ebenfalls erst Anfang der 70er Jahre zu ihrer hohen Popularität.   bunte Vinyl-Schallplatte
Auf dem Gipfel des Booms ging die Industrie sogar so weit, dass die farbige Schallplatte zum Standard erhoben wurde und die schwarze Schallplatte nur in limitierter Auflage erschien.

Picture-Discs und farbige Vinyl-Platten waren kommerzialisiert und somit für den passionierten Sammler nicht mehr von Interesse. Der Trend starb aus und bis zum Ende de Ära der Vinyl-Schallplatten gab es nur noch schwarze Exemplare.
 

Raumsonde Voyager mit Goldplatte 

Der renommierte amerikanische Astronom Carl Sagan (1934-1996) hat 1977 veranlasst, dass die Raumsonden Voyager I und II, die seinerzeit in den Weltraum geschickt wurden, an Bord je eine vergoldete Schallplatte als kosmische "Flaschenpost" in die interstellaren Räume tragen. In dieser Flaschenpost schickte man eine Botschaft in das All und hoffte damit andere Lebensformen zu 
kontaktieren. Diese Botschaft bestand aus Bildern und Geräuschen von der Erde, Grüßen in 52 verschiedenen Sprachen und Ausschnitten von verschiedenen Musikstücken aus allen Ländern der Erde, die auf der Schallplatte gespeichert sind. Man könnte die Raumsonden nicht nur als Flaschenpost in einem riesigen Meer bezeichnen, sondern auch als ausführlichen Reiseführer und als eine detaillierte Straßenkarte unseres Planeten. Der damalige U.N. Generalsekretär Kurt Waldheim hielt noch eine kurze Rede, die auch auf der Kupfertafel festgehalten wurde: "Im Auftrag aller Völker unseres Planeten sende ich Grüße. Wir treten aus unserem Sonnensystem in das Universum und suchen friedlichen Kontakt".

 

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