Das Grammophon
 
Die Erfindung des Grammophons ist die logische Konsequenz aus der Erfindung der Schallplatte.
Emil Berliner, ein deutscher Erfinder, der später nach Amerika auswanderte, wollte die Patentrechte von Thomas Alva Edison umgehen. Edison hatte 11 Jahre zuvor seinen Phonographen erfunden. Ein Gerät, mit dem man Töne auf einen Wachszylinder speichern und wiedergeben konnte. 
Berliner wiederum experimentierte mit dem Phonographen und wollte ein abgewandeltes Gerät auf den Markt bringen. Dadurch kam es zu einem Patentstreit.
Um die Patentrechte von Edison zu umgehen, änderte er den Winkel zwischen Nadel und Trägerfolie um 90° und erfand damit die so genannte Seitenschrift, die sich nicht mehr als Punkt- sondern als Zick-Zack-Furche darstellt.
Da eine Vervielfältigung der Walzen nicht möglich war, entwickelte Berliner eine Scheibe, von der er meinte, dass er sie später auf irgend einem Wege abpressen konnte. Die Scheibe bestand aus mit Wachs überzogenem Zink. Die Scheibe hatte einen Durchmesser von 12 Zentimetern und lief mit 150U/min.
 
Nun, da die Schallplatte erfunden war, war das Abspielgerät nicht weit - das Grammophon. Am 8. November 1887 meldete er sein Grammophon , das Edisons "Phonograph" sehr ähnlich sah, zum Patent an (Nr.12631).
Im Mai 1888 erfolgt die erste öffentliche Vorstellung in Philadelphia, und im Jahr darauf war die Firma Kämmer und Reinhard aus Waltershausen/Thüringen (eigentlich eine Puppenfabrik) in der Lage, einen "Original Berliner- Phonographen" zu liefern.
 
Im Laufe der Jahre wurde das Grammophon immer weiter entwickelt. Die ersten Geräte liefen mit einer Kurbel, die man gleichmäßig drehen musste. Der Plattenteller wurde über die Kurbel mit einem Keilriemen angetrieben.
Da mit dieser Art des Antriebes von Gleichlauf keine Rede sein konnte, stattete man die Geräte ab 1890 mit einem Federmotor aus. 
Auch hier kam die Handkurbel zum Einsatz. Zuerst wurde mittels der Kurbel der Federmotor aufgezogen. Dann wurde eine kleine Bremse vom Plattenteller gelöst, und Musik erklang aus dem riesigen Trichter.
Die Sache hatte nur einen Haken. Irgendwann lies die Federspannung nach und die Rotationsgeschwindigkeit der Schallplatte reduzierte sich, so dass selbst das schönste Musikstück schrecklich zu leiern begann.
 
Auch hier wurde dann Abhilfe geschaffen. 1895 kamen die ersten Geräte mit Elektromotor auf den Markt. Hierdurch wurde ein absoluter Gleichlauf ermöglicht. Bis ins Jahr 1931 wurden Grammophone von den verschiedensten Herstellern mit großen Trichtern zur Schallabgabe versehen, obwohl bereits die Schallplattenspieler, als Nachfolger der Grammophone, anfingen den Markt zu erobern. 
Im Jahre 1924 bauten die Bell-Labatories den Prototypen eines komplett elektrischen Plattenspielers der dann ein Jahr später in Serienproduktion ging.
Neben dem auffälligen Trichter ist noch eines untrennbar mit dem Grammphon verbunden: Das Markenzeichen "His Masters Voice" mit dem legendären Hund Nipper, welches 1899 eingeführt wurde.

<< zurück zur letzten Seite <<

<< zurück zur Startseite <<

 


© 2002 by 2r-design und seinen Lizenzgebern. Alle Rechte vorbehalten.