Die Bosse der großen
Firmen haben ein revolutionäres neues Tonträger Format entdeckt, das sie
hoffen lässt, den Krieg gegen den illegalen Datentransfer zu gewinnen. Ein
Problem, von dem behauptet wird, es koste die Industrie Millionen an entgangenen
Umsätzen. Das neue Format wird "Schallplatte" genannt.
Es handelt
sich dabei um eine schwarze aus Vinyl gefertigte Scheibe mit 30 cm Durchmesser,
die auf einem speziellen "Plattenspieler" abgespielt wird. "Wir können
mit absoluter Sicherheit sagen, dass kein Computer der Welt auf die Daten dieses
Tonträgers zugreifen kann.", sagte ein IFPI Sprecher. "Wir sind außerdem
überzeugt, dass niemand, ohne ganz erheblichen Aufwand zu treiben, in der Lage
sein wird, davon illegale Kopien herzustellen. Dies ist das sicherste Format,
dass die Musikindustrie je entdeckt hat." Die Ingenieure der Musikfirmen führten
im Zuge der Entwicklung auch diverse Tests durch. So gaben sie auch ein paar
"Schallplatten" an jugendliche Computer Experten, die in der
Vergangenheit mit Software wie Morpheus, KaZaa und Gnutella gearbeitet hatten und
zugaben, regelmäßig CDs zu kopieren. Trotz tagelanger Versuche, gelang es
keinem von ihnen, die neuen Platten zu hacken oder sonstwie Zugang zu den darauf
gespeicherten Daten zu finden. "Die Dinger sind viel zu groß und
unflexibel", sagte einer der Probanden, "passen in kein Laufwerk rein.
Wat zum Teufel ist dit für´n Format?"
Bei dem neuen Format werden Audio Daten in Form von Musik verschlüsselt, indem
man auf physikalischem Weg Rillen in eine Vinylscheibe graviert. Der Klang wird
so in variable mikroskopische Linien, Berge und Täler in der Oberfläche der
Scheibe übersetzt. Insider der Musikindustrie nennen diesen Prozess "total
revolutionär" und "unglaublich clever". Um die auf der Platte
gespeicherten Daten zu dechiffrieren, braucht der Nutzer ein spezielles
Abspielgerät, den Plattenspieler. Dieses Gerät tastet mit Hilfe einer Nadel
die Oberfläche der Platte ab und liest so die Informationen, die dann wiederum
auf physikalischem Weg in audiophile Klänge zurück verwandelt werden, um dann
mittels eines Verstärkers und Lautsprechern hörbar gemacht zu werden. Sogar
Shawn Fanning, der Mann der Napster erfand, gibt zu, dass das neue Format den
Musiktausch via Internet sehr viel schwieriger macht. "Ich hab so was noch
nie gesehen.", sagte er einem Reporter, "Wie funktioniert das?"
Musikpiraten - ihre Tage sind gezählt. Gerüchte, dass eine taiwanesische Firma bereits heimlich ein 30 cm breites,
Plattenspieler gestütztes, auf einer Nadel basierendes Firewire Laufwerk
entwickelt hat, haben sich nicht bestätigt. Es scheint, als hätte die
Musikindustrie endlich die ultimative Waffe gegen Musikpiraterie gefunden, die
sie doch so lange verzweifelt gesucht hat.
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